Festkörperpolymerisation

Festkörperpolymerisation
Festkörperpolymerisation,
 
Festphasenpolymerisation, eine Polymerisation, die im festen Aggregatzustand beziehungsweise unterhalb des Schmelzpunktes in fester Phase abläuft. Bekanntestes Beispiel ist die 1,4-Addition der Diacetylene zu Polydiacetylenen nach dem Schema (C Kohlenstoff, R organischer Rest):
 
Die Reaktion wird dadurch ermöglicht, dass die Lage und der Abstand der im Kristall regelmäßig angeordneten Monomermoleküle bei Anregung (durch Zufuhr von Wärme oder Photonenenergie) ein Knüpfen neuer chemischer Bindungen erlauben. Geometrisch ist diese Reaktion oft durch eine Kristallrichtung vorgegeben, d. h., die entstehenden Polymerketten sind alle parallel zu einer definierten Achse ausgerichtet. So können im Fall der Diacetylene makroskopische Monomer-Einkristalle in Polymer-Einkristalle überführt werden. Durch diese Ausrichtung der Polymerketten sind physikalische Untersuchungen zum Polymerisationsmechanismus und zur Molekülstruktur der Polymere möglich, wie sie bei anderen Polymeren nicht oder nur durch hohen präparativen Aufwand durchführbar sind.
 
 
Polydiacetylenes, hg. v. H.-J. Cantow (Berlin 1984).

Universal-Lexikon. 2012.

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